Energieverbrauch senken –
Emissionsarme Flughäfen
Die Flughäfen konnten ihre CO2-Emissionen zwischen 2010 und 2019 um 29 Prozent senken. Diese Einsparung ist das Ergebnis verschiedener Maßnahmen, beispielsweise an Gebäuden, auf dem Vor- und Rollfeld oder bei der Energieversorgung. So individuell wie die Gegebenheiten vor Ort sind auch die Klimastrategien der verschiedenen Betreibergesellschaften.
Die Klimaschutzmaßnahmen am Flughafen finden vor allem auf drei Feldern statt: reduzierter Triebwerkseinsatz der Flugzeuge auf dem Flughafen, ein möglichst emissionsarmer Fuhrpark und ein nachhaltiger Betrieb der Infrastruktur.
Der Flughafenverband ADV hat mit den Flughäfen eine gemeinsame Klimastrategie entwickelt. Diese abgestimmte Klimaschutzstrategie verfolgen die Flughafenbetreiber und veröffentlichen ihre Maßnahmen und Ergebnisse in Nachhaltigkeitsberichten.
Zusätzlich haben die Flughafenbetreiber auf internationaler Ebene die Möglichkeit, freiwillig am Airport Carbon Accreditation (ACA) Programm teilzunehmen. Voraussetzung für die Teilnahme ist eine umfassende Überprüfung der berechneten CO2-Fußabdrücke und aller Reduktionsmaßnahmen. Diese Prüfung erfolgt zunächst vor Ort durch einen unabhängigen, zugelassenen Umweltgutachter. Anschließend erfolgt eine weitere Prüfung durch die Institutionen, die ACA entwickelt und gestaltet haben. Erst wenn alle Prüfungen ergeben haben, dass die errechneten CO2-Emissionen korrekt sind und auch alle weiteren Forderungen erfüllt wurden, wird das Zertifikat erteilt. Noch nicht vermeidbare Emissionen können kompensiert werden.
Reduzierter Triebwerkseinsatz
Das Hilfstriebwerk (APU) versorgt das Flugzeug am Boden mit elektrischer Energie, klimatisierter und Druckluft. Der Betrieb der APU produziert Lärm und Emissionen. Somit ist es das Ziel der Fluggesellschaften und Flughäfen, den Einsatz auf ein Minimum zu reduzieren oder ganz zu vermeiden. Viele Flughäfen bieten daher Bodenstromaggregate (Ground Power Unit, GPU) an, die die Flugzeuge am Gate mit Strom und klimatisierter Luft (Pre-Conditioned Air, PCA) versorgen. Dadurch kann der Einsatz der APU um rund 85 Prozent reduziert werden, was gleichzeitig zu einer Treibstoffeinsparung und CO2-Reduktion von bis zu 90 Prozent führt. Auch können zum Beispiel eSchlepper eingesetzt werden, die das Flugzeug auf dem Vorfeld bewegen und so bis zu 50 Prozent CO2 einsparen.
Emissionsarmer Fuhrpark
Auf deutschen Flughäfen herrscht viel Verkehr – vor allem auf dem Vorfeld. Denn neben den Flugzeugen müssen auch Treibstoffe, Passagiere, Güter und vieles andere bewegt werden. Damit dieser Verkehr am Boden so wenige Emissionen wie möglich verursacht, setzen viele Flughafenbetreiber bei ihren Fahrzeugen auf alternative Kraftstoffe und Antriebe. Ein besonderer Schwerpunkt ist dabei die Einführung von Elektromobilität – bereits heute sind mehr als 1.800 E-Fahrzeuge (inkl. Hybridfahrzeuge) an den deutschen Flughäfen im Einsatz. Zudem werden Forschungsprojekte durchgeführt, die dafür sorgen sollen, dass in Zukunft noch wesentlich mehr Verkehr auf dem Vor- und Rollfeld emissionsarm abgewickelt werden kann.
Nachhaltiger Betrieb
Es gibt viele Wege, die die deutschen Flughafenbetreiber gehen, um beim Flughafenbetrieb weniger Kohlendioxid freizusetzen. Die einzelnen Maßnahmen sind so vielfältig und unterschiedlich, wie es die deutschen Flughäfen sind. Solarenergie, Wärme aus der Erde, effiziente Gebäude und der Einsatz energieeffizienterer Beleuchtung sind nur einige Beispiele. Auch bei den eingesetzten Computern, Servern und Rechenzentren sind in den vergangenen Jahren große Effizienzverbesserungen erreicht worden.