EU einigt sich auf Quoten für nachhaltige Flugkraftstoffe

28.04.2023
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Ab 2025 wird es in Europa verbindliche Quoten für alternative Kraftstoffe (SAF) im Luftverkehr geben. Das legt die Gesetzesinitiative „Refuel EU Aviation“ fest, zu der der Europäische Rat, das Europäische Parlament und die EU-Kommission nun eine Einigung erzielt haben. Zukünftig müssen in der EU getankte Mengen Flugtreibstoff einen Anteil an nachhaltigen Kraftstoffen enthalten, der über die Jahre stetig wächst. Dadurch sollen die Treibhausgasemissionen des Luftverkehrs sinken. Die Quote kann sowohl durch biogene Kraftstoffe auf Basis von Abfall und Reststoffen als auch durch Power-to-Liquid-Kerosin, also aus erneuerbarem Strom produzierte Treibstoffe (auch E-Fuels genannt), erfüllt werden. 

Die beschlossenen Quoten fallen sogar ambitionierter aus als ursprünglich von der Europäischen Kommission vorgeschlagen: Zunächst soll ab 2025 eine Beimischung von 2 % SAFSAFSustainable Aviation Fuels Oberbegriff für nachhaltige Flugkraftstoffe zum herkömmlichen Kerosin vorgeschrieben sein. Diese Verpflichtung steigt danach stufenweise an, 2030 auf 6 %, 2035 auf 20 %, bis schließlich 2050 ein Anteil von 70 % erreicht werden soll. Ab 2030 wird zudem eine Unterquote für synthetische Kraftstoffe, wie PtLPtLPower-to-Liquid Aus Wasser und CO2 erzeugter nachhaltiger Kraftstoff.-Kerosin, eingeführt, die von anfangs 1,2 % bis 2050 auf 35 % steigt. 

SAF sind der entscheidende Hebel für einen klimafreundlichen Luftverkehr. Bislang sind sie jedoch nur in kleinen Mengen verfügbar, die nun festgelegten Quoten sollen allen Beteiligten Planungssicherheit geben und den Markthochlauf unterstützen. Ein Nachteil von SAF sind die Kosten, die aktuell noch um ein Vielfaches höher liegen als bei konventionellem Kerosin. Da die Quoten auf Abflüge aus der EU beschränkt sind, besteht das Risiko, dass Passagiere auf Flüge über Länder ausweichen, die keine Quoten für nachhaltige Flugkraftstoffe haben, wie z.B. die Türkei oder die Golfstaaten. Aktuell gibt es noch keine Regelung, um eine solche Verlagerung von CO2CO2Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, Bestandteil der Luft und Treibhausgas. Es wird u.a. bei der Verbrennung fossiler Energieträger freigesetzt.-Emissionen zu verhindern.

Dennoch gibt es auch außerhalb der EU Ansätze um alternative Kraftstoffe zu fördern. So haben zum Beispiel die USA einen anderen Weg gewählt: Statt auf Quoten setzt die US-Regierung im Rahmen des „Inflation Reduction Act“ auf die finanzielle Förderung der Produktion nachhaltiger Kraftstoffe. 

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