BP startet industrielle SAF-Produktion in Deutschland
Der Kraftstoffproduzent BP hat in der Raffinerie im emsländischen Lingen mit der industriellen Herstellung nachhaltiger Flugkraftstoffe (SAF) begonnen. Neben fossilem Erdöl wird dort nun auch gebrauchtes Speiseöl, z.B. Brat- und Frittieröle aus Großküchen, eingesetzt, um Kerosin zu produzieren. Dabei wird das sogenannte „Co-Processing“-Verfahren angewendet, bei dem Rohöl und Speiseöl gleichzeitig in denselben Anlagen verarbeitet werden. Das so produzierte Kerosin hat einen biogenen Anteil von 5 %. Es hat im Wesentlichen die gleichen Eigenschaften wie herkömmliches Kerosin, verbrennt allerdings sauberer und kann dadurch die Bildung von Kondensstreifen reduzieren. Flugzeuge können den nachhaltigen Kraftstoff ohne Einschränkungen nutzen.
Das Ziel von BP ist es, den Anteil biogener Kraftstoffe bei der Kerosinproduktion zunehmend zu erhöhen, der Konzern sieht hier noch ein großes Potenzial. Auch die Europäische Union hat dieses Potenzial für den Klimaschutz erkannt: Im Rahmen des Fit-for-55-Paketes ist eine europaweite Quote für alternative Flugkraftstoffe geplant, die 2025 bei 2 % starten, und bis 2050 auf 63 % ansteigen soll.
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