Gibt es Chemtrails wirklich?
Die sichtbaren Streifen hinter den Flugzeugen sind Kondensstreifen, aus denen sich auch Zirruswolken bilden können. Diese entstehen aus kondensiertem und dann meist zu Eis gefrorenem Wasserdampf. Dabei dienen zum Beispiel die Partikel, die bei der Verbrennung des Kerosins entstehen, als Kristallisationskern.
Es handelt sich also um einen natürlichen chemikalischen Prozess und nicht um ein „geheimes internationales Programm“, mit dem angeblich Menschen durch die Einbringung von Chemikalien beeinflusst werden sollen. Dies ist nachweislich nicht der Fall, wie eine große Studie mehrerer Einrichtungen aus den USA im Jahr 2016 gezeigt hat.
Mit Verstand gegen Verdacht
Im Rahmen der Studie „Quantifying expert consensus against the existence of a secret, large-scale atmospheric spraying program “ aus dem Jahr 2016 wurden 77 Atmosphärenforschern die Daten vorgelegt, die als Beweise für Chemtrails angeführt werden. Die Wissenschaftler konnten darin keinen Nachweis für Chemtrails entdecken. Durchgeführt wurde die Studie in Zusammenarbeit des Carnegie Institution for Science in Stanford, der University of California in Irvine und „Near Zero“ – einer Non-Profit-Organisation, die sich dem Kampf gegen umweltschädliche Abgase verschrieben hat.
Ein Beispiel: Die Verfechter der Chemtrail-Theorie verweisen darauf, dass Kondensstreifen eine unterschiedliche Dicke zu haben scheinen. Die Forscher konnten das ganz einfach erklären: Die Dicke von Kondensstreifen ist von mehreren Faktoren abhängig, etwa der aktuellen Luftfeuchtigkeit, der Flughöhe und verschiedener Flugzeugtypen mit unterschiedlich effizienten Antrieben.