Vom Emissionshandel zum globalen Klimaschutzinstrument CORSIA
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Folgendend sind die wichtigsten Meilensteine des EU-ETS und CORSIA aufgeführt:
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1992 | UN-Umweltgipfel in Rio Die Staatengemeinschaft beschließt die Klimarahmenkonvention und verpflichtet sich zur Reduzierung von CO2. |
1997 | 3. Klimakonferenz in Kyoto Das Kyoto-Protokoll wird beschlossen und im Artikel 2.2 festgelegt, dass die ICAO Klimaschutzmaßnahmen für den internationalen Luftverkehr festlegen soll. |
2008 | Entscheidung in Brüssel Das Europäische Parlament und der Rat beschließen die Einbeziehung des Luftverkehrs in den europäischen Emissionshandel ab 2012. |
2009 | Weltweite Klimaschutzstrategie im Luftverkehr Fluggesellschaften, Hersteller, Flughäfen und Flugsicherungen weltweit beschließen eine gemeinsame internationale Klimaschutzstrategie für den Luftverkehr. |
2010 | Beginn der Emissionsüberwachung bei den Luftfahrzeugbetreibern |
2012 | Europäischer Emissionshandel für den Luftverkehr Der europäische Emissionshandel wird für alle Flüge, die im europäischen Wirtschaftsraum starten und landen, eingeführt. Aufgrund von Protesten der Drittstaaten wird das Emissionshandelssystem dann aber auf innereuropäische Flüge begrenzt. |
2013 | Stop-the-clock Inkrafttreten des Beschlusses zur Einschränkung des Anwendungsbereiches des EU-ETS für den Luftverkehr von 2012 auf den innereuropäischen Flugverkehr. |
2013 | 38. ICAO-Vollversammlung in Montreal Die UN-Staatengemeinschaft beschließt die Einführung einer globalen marktbasierten Klimaschutzmaßnahme für den internationalen Luftverkehr ab 2020. |
2015 | 21. Klimakonferenz in Paris Die UN-Staatengemeinschaft verpflichtet sich mit dem Pariser Abkommen, den Temperaturanstieg infolge des Klimawandels auf maximal 2 Grad zu begrenzen. Jeder Staat soll nach seinen Möglichkeiten dazu einen Beitrag leisten. |
2016 | 39. ICAO-Vollversammlung in Montreal Die UN-Staatengemeinschaft konkretisiert die globale marktbasierte Klimaschutzmaßnahme für den internationalen Luftverkehr ab 2020 mit dem CO2-Kompensations-System CORSIA. |
2019 | Monitoring der CO2-Emissionen beginnt Mit dem Beginn des Jahres 2019 sind die Fluggesellschaften aller ICAO-Mitgliedstaaten im Rahmen von CORSIA zu einer Überwachung und Berichterstattung ihrer CO2-Emissionen an die ICAO verpflichtet. |
2020 | Corona-bedingt wird 2019 als Basisjahr festgelegt Bedingt durch die Corona-Pandemie wurde im Sommer 2020 das Jahr 2019 als Basisjahr festgelegt. Ursprünglich war der Durchschnittswert aus den Jahren 2019 und 2020 für die Berechnung der CO2-Kompensation vorgesehen. |
2021 | Freiwillige Pilotphase von CORSIA beginnt Ab 2021 müssen die wachstumsbedingten Emissionen des internationalen Luftverkehrs kompensiert werden. An der freiwilligen Pilotphase beteiligen sich bislang 88 Staaten. Diese decken rund 77 Prozent der internationalen Luftverkehrsleistung ab. |
2022 | Verschärfung des Referenzwertes Die ICAO-Vollversammlung beschließt, ab 2024 den Referenzwert für CORSIA zu verschärfen. Ab dann liegt der Basiswert noch bei 85 Prozent des Niveaus von 2019. Alle darüber hinausgehenden CO2-Emissionen müssen dann unter CORSIA kompensiert werden. |
2024 | Freiwillige 1. Phase von CORSIA beginnt Die Beteiligung an der 1. Phase ist ebenfalls freiwillig. Die wachstumsbedingten Emissionen des internationalen Luftverkehrs werden kompensiert. |
2027 | Verbindliche Phase von CORSIA beginnt Alle Staaten, die im Jahr 2018 einen Anteil am internationalen Luftverkehr von mehr als 0,5 Prozent haben, müssen nun teilnehmen. In Summe muss jedoch 90 Prozent der internationalen Luftverkehrsleistung von CORSIA abgedeckt sein. Das bedeutet, dass ggf. auch Staaten, deren Anteil kleiner als 0,5 Prozent ist, mitmachen müssen. |
2032 | Überprüfung der Wirksamkeit von CORSIA Ab 2022 wird CORSIA alle drei Jahre auf seinen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung der internationalen Luftfahrt und seine Effektivität überprüft. 2032 soll dann darüber entschieden werden, ob das System im Jahr 2035 ausläuft oder ggf. mit Verbesserungen weiter fortgeführt wird. |
2050 | Ziel erreicht! Bis 2050 sollen die netto-CO2-Emissionen im Luftverkehr um 50 Prozent reduziert werden – das Ziel klingt aus heutiger Sicht realistisch angesichts der Anstrengungen, die weltweit dafür unternommen werden müssen. Wenn die Marktreife neuer Technologien und alternativer Flugkraftstoffe zügiger voran schreitet als bisher angenommen, ist auch eine größere Reduktion machbar. |